Um für das Vermächtnis Emil Krebs‘ in Polen und Deutschland zu werben, wird am Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch das Emil-Krebs-Lektorat für Polnisch aufgebaut. Dabei werden drei Grundsätze aufgenommen, die Emil Krebs in seiner Schrift von 1919 bzw. mit seiner Sprachenvielfalt vorgab: (1) Sprachkompetenzen sind eine persönliche Bereicherung, aber auch eine wichtige Qualifikation im Berufsleben und sozialen Engagement; (2) wie man Sprachkompetenzen entwickelt, ist individuell unterschiedlich und auch von den zur Verfügung stehenden Ressourcen abhängig, daher bedient sich ein guter Sprachunterricht einer Vielzahl an Methoden und Zugängen; (3) Sprachen lernt man über Sprachen und beides kommt im Unterricht wie im wirklichen Leben im Plural vor.

Im Rahmen des Emil-Krebs-Lektorats werden intensive individuelle und Klein-Gruppen-Kurse am IBZ St. Marienthal und in der Internationalen Jugend­begegnungsstädte Kreisau/Krzyżowa von erfahrenen und begeisterten Polnisch-Lehrkräften angeboten. Adressiert werden einzelne Berufs- und Bedarfsgruppen wie, neben den Diplomaten und Führungskräften aus Politik und Wirtschaft, Lehrer*innen und Polen-Aktive in Deutsch-Polnischen Gesellschaften, Städtepartnerschaften und anderen deutsch-polnischen Initiativen. In der Sprachberatung werden der jeweilige Bedarf besprochen, die Ziele festgelegt und die Motivations- bzw. Ressourcensituation erörtert. Auf dieser Grundlage wird ein passgenauer Polnischkurs entwickelt.

Die Kurse finden mit Dozententeams von KoKoPol, der Schule für polnische Sprache und Kultur der Universität Wrocław und dem Deutschen Polen-Institut statt.
Nehmen Sie dazu gerne mit uns Kontakt auf: telus@ibz-marienthal.de

Das Bild zeigt die Nachfahren von Emil-Krebs vor der Emil-Krebs-Ausstellung bei der Auftaktveranstaltung.

Emil Krebs (1867-1930) war deutscher Diplomat, Dolmetscher und Übersetzer. Er kam in Niederschlesien zur Welt, ging zur Schule in Schweidnitz (heute Świdnica), studierte u.a. in Breslau (heute Wrocław). Emil Krebs kannte über 60 Sprachen, darunter neben Polnisch auch andere slavische Sprachen, aus mehr als 30 Sprachen übersetzte er ins Deutsche. Die Erinnerung an das Sprachgenie überdauerte in seiner Heimat. In Schweidnitz fand 2019 bereits der zweite Sprachwettbewerb Verrückt nach Emil Krebs (poln. Krebsomania) statt, in dem verschiedene Schulen ihre Kenntnisse in verschiedenen europäischen Sprachen messen; jährliche Fortsetzungen sind geplant. Zudem wird über die Schaffung eines Emil-Krebs-Hauses der Sprachen nachgedacht. Eine zweisprachige, deutsch-polnische Ausstellung über Emil Krebs, entstanden auf Initiative Eckhard Hoffmanns, eines Großneffen des Polyglotten, und der Städtischen Bibliothek in Schweidnitz, wurde Anfang des Jahres im Auswärtigen Amt präsentiert.

KoKoPol zeigte die Ausstellung im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 10. Und 11.09.2020 sowie während des Apfel- und Winzerfestes am 18.10.2020

Weitere Informationen zu Emil Krebs finden Sie auf der Website www.emil-krebs.de.