Europäischer Tag der Sprachen am Verbindungsbüro des Freistaats Sachsen in Wrocław
26. September 2022
Unser diesjähriges Motto: Wertschätzen aller Sprachen in Europa
Auf Initiative des Europarats in Straßburg wird seit 2001 jedes Jahr am 26. September der Europäische Tag der Sprachen gefeiert ‒ zusammen mit der Europäischen Kommission. In diesem Jahr feiern wir den Europäischen Sprachentag in Wrocław. Gemeinsam mit polnischen Partnern/-innen feiern wir ein Sprachenfest im Verbindungsbüro des Freistaats Sachsen im Max-Born-Forum. Aktiv beteiligt sind Schüler/-innen des 2. Lyzeums Świdnica, des 4. Lyzeums Wrocław, der Grundschule Nr. 28 Wrocław sowie Student/-innen der Universität Wrocław.
Nach der Begrüßung durch den Leiter des Verbindungsbüros, Thomas Guddat, und den Deutschen Generalkonsul in Wrocław, Martin Kremer, werden Filme und Präsentationen zum Thema Sprachen geboten. Ein Vortrag von Prof. Dr. Waldemar Martyniuk, einem der Mitinitiatoren des Europäischen Tages der Sprachen, zum Thema „Warum alle Sprachen wichtig sind“ ist ebenso vorgesehen wie eine Präsentation zum schlesischen Sprachgenie Emil Krebs. Die sächsische Institution LaNa informiert über ihre Arbeit, die Heranführung von Kita-Kindern an Sprache und Kultur der Nachbarländer, KoKoPol über die Förderung des Polnischen in Deutschland.
Der Sprachentag will auf Europas reiche sprachliche und kulturelle Vielfalt aufmerksam machen, die aufrechterhalten und gefördert werden muss. Gleichzeitig werden Menschen jeden Alters ermutigt, bereits gelernte Sprachen zu pflegen und eventuell auch eine neue Sprache zu lernen. Ein wichtiges Ziel ist die Förderung von Mehrsprachigkeit und interkultureller Kompetenz, damit die Menschen in Europa leichter miteinander ins Gespräch kommen und Vertrauen bilden können. Der Europäische Tag der Sprachen ist zudem eine Gelegenheit, alle in Europa gesprochenen Sprachen zu feiern, darunter auch weniger weit verbreitete und von Migranten benutzte.
Im deutsch-polnischen Verhältnis besteht ein großes Ungleichgewicht bei der Kenntnis der Partnersprache. Fast zwei Millionen Polinnen und Polen lernen Deutsch, während nur ca. 50.000 Deutsche Polnisch lernen. Der Freistaat Sachsen und die deutsche Bundesregierung haben mit der Gründung des Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch (KoKoPol) 2020 das Ziel formuliert, die polnische Sprache und Kultur in Deutschland populärer und leichter zugänglich zu machen. Der Freistaat Sachsen unterhält zudem seit 2014 die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa), die Kindertagesstätten im gesamten sächsischen Grenzraum bei der spielerischen Integration der Nachbarsprachen in den Alltag unterstützt.
In den letzten zwei Jahren gab es in Deutschland viele richtungsweisende Entwicklungen zur Förderung des Polnischen, über die wir berichten werden. Sprachförderung wird von der Deutsch-Polnischen Regierungskommission als eine Investition in die Menschen und ein Faktor zur Steigerung der Lebensqualität insbesondere im deutsch-polnischen Verflechtungsraum angesehen (vgl. das Dokument „Vision 2030“ von 2019). Deshalb freuen wir uns sehr, dass bei unserem Sprachenfest drei polnische Schulen ihre Sprachenarbeit vorstellen werden, so das 2. Lyzeum aus Świdnica, wo seit vielen Jahren eine vorbildliche Förderung verschiedener europäischer Sprachen erfolgt, das 4. Lyzeum und die Grundschule Nr. 28 aus Wrocław mit ihrem starken Sprachenschwerpunkt.
An einem eigenen Stand wird zudem das weltweit größte Sprachgenie, der Schlesier Emil Krebs (1867-1930), von seinem Biographen Eckhard Hoffmann vorgestellt. Am Emil-Krebs-Lektorat für Polnisch am KoKoPol werden niedrigschwellige Angebote für Polnisch für einzelne Berufsgruppen, z.B. Manager/-innen und Lehrkräfte, und Kompetenztrainings für Polnisch als Herkunftssprache entwickelt und erprobt.
Eine Ausstellung über Emil Krebs, Filme zum Thema „Mehrsprachigkeit“ sowie die Auslage der von KoKoPol herausgegebenen Zeitschrift „POLONUS − Zeitschrift für die polnische Sprache und den europäischen Dialog“ runden das Programm ab.