Familien aus dem deutsch-polnischen Grenzraum, die ihre Kinder zweisprachig erziehen, haben die besondere Gelegenheit, ihre Sprachbiografie zu reflektieren und darüber nachzudenken, welche Sprachen und Dialekte eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen, ihre Identität prägen und ein Familiengut darstellen. Während des Seminars lernen Eltern Methoden und Strategien zur Unterstützung der Zweisprachigkeit kennen, tauschen sich aus und suchen nach Mitteln, die sie nutzen können, um die Herausforderung der Zweisprachigkeit anzunehmen. Parallel zum Seminar der Eltern gibt es für die Kinder ein Programm zur Förderung der Mehrsprachigkeit

Zugleich dient das Seminar auch dem Aufbau von Dialog-, Kommunikations- und Mediationskompetenzen in deutsch-polnischen Familien. Mithilfe von Werkzeugen aus der Welt der Mediation setzen sich die Teilnehmenden mit kulturellen Unterschieden auseinander, die die familiäre Kommunikation beeinflussen können. So wird ein Raum geschaffen, in dem gegenseitiges Verständnis, respektvoller Austausch und konstruktive Konfliktlösung gefördert werden.

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE:

• Sprachgebrauch in der Familie (und Verwandtschaft) bewusstmachen, planen, kommunizieren
• Möglichkeiten der bewussten Förderung der weniger genutzten Sprache (Materialien, Sprachkontakte, bewusstes Spielen in und mit der Zweitsprache)
• Umgang mit Sprachfehlern
• Vorbildfunktion der Eltern beim Sprachgebrauch bzw. Spracherwerb
• Wie kann ich das Interesse meines Kindes an der polnischen Herkunfts- bzw. deutschen Nachbarsprache und -kultur wecken und sein Selbstbewusstsein stärken, die Sprache zu sprechen?
• Kulturelle und generationelle Unterschiede in deutsch-polnischen Familien: Wie beeinflussen sie die Kommunikation und mögliche familiäre Konflikte? Wie können wir Missverständnisse vorbeugen und trotz Unterschieden im Dialog bleiben?
• „Meine Familie heute und morgen“ – kreative Analyse der Familienvision mit Hilfe zeichnerischer Elemente und der Methode @PLI. Eine Methode zur Reflexion der aktuellen Familiendynamik und zur gemeinsamen Gestaltung einer wünschenswerten Zukunft.

KINDESALTER: 3–9 Jahre

• eine gemeinsame Spielgruppe auf Polnisch/Deutsch
• Wenn beide Eltern an dem Seminar teilnehmen, besteht die Möglichkeit der Teilnahme von kleineren Kindern.

Referenten/-innen Elternkurse

Manuela Pliżga
Mediationstrainerin mit über 20 Jahren Erfahrung in der Konflikt- und Friedensarbeit. Ihre Schwerpunkte liegen in der Familienmediation, interkulturellen Mediation sowie der Begleitung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Sie arbeitet mit einer Kombination aus kreativen Methoden, systemischem Denken und tiefem Verständnis für kulturelle und generationelle Unterschiede – insbesondere im deutsch-polnischen Kontext. Als Autorin der Methode @PLI unterstützt sie Menschen dabei, ihre Beziehungen bewusst zu gestalten, Konflikte konstruktiv zu lösen und gemeinsame Visionen für die Zukunft zu entwickeln.

Jadwiga Kaulfürst
WITAJ-Sprachzentrum der Domowina – Bund der Lausitzer Sorben e.V., wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Elementarpädagogik mit Fokus auf zweisprachige Erziehung und Bildung

Pädagogen Kinderbetreuung 

Grzegorz Żak (vom Team des Cyrkus Görlitz/Zgorzelec)
Zwie – Żaki – ist eine Żak-Familie aus Studniska Dolne bei Zgorzelec, die sich durch ein breites Spektrum an künstlerischen Interessen auszeichnet – von Musik, Literatur, Theater, Kabarett, bildender Kunst bis hin zum Zirkus. Die Zirkusgruppe besteht hauptsächlich aus Vati Grzegorz, Zosia und Jagienka. Aber die Kader wachsen mit der Arbeit! (wir haben 5 Töchter)

Ewa Telus
Erzieherin mit Deutsch- und Polnischkenntnissen

Die Teilnahmegebühr beträgt 20 € je Tag für Erwachsene und 10 €/Tag für Kinder.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Anmeldeschluss ist der 19.09.2025.
Die Anmeldung für die Veranstaltung ist bereits möglich unter: